Studienreise nach Thessaloniki 2022


Athen gehört sicherlich zu den beliebtesten Kulturreisezielen Griechenlands, währenddessen die Inseln der Ägäis zusätzlich Sonnenhungrige anziehen. Nordgriechenland wird hingegen meistens hintangestellt, obwohl es nicht nur die Heimat eines der größten Helden der Menschheitsgeschichte – nämlich Alexander des Großen – war, sondern vor allem durch Saloniki. Die zweitgrößte Stadt Griechenlands war in spätrömischer Zeit Teilhauptstadt und damit Kaisersitz. Bedeutende Bauwerke, vor allem der frühchristlichen Ära, legen davon Zeugnis ab. Durch die Ausgrabungen in der alten makedonischen Hauptstadt Pella mit dem Grab Philipp II. von Makedonien und den dort unversehrt aufgefundenen Schätzen hat diese Region an Anziehungskraft gewonnen.

 

 

Reiseverlauf

1. Tag, Montag, 9. Mai 2022
Am frühen Nachmittag Abflug von allen deutschen Flughäfen über Frankfurt mit Linienflügen der Lufthansa nach Thessaloniki. Transfer vom Flughafen zu unserem 5*-Hotel direkt im Stadtzentrum. Die Stadt ist mit ca. 325.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Griechenlands, Hauptstadt der Verwaltungsregion Zentralmakedonien und wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der gesamten Region. Der engere Ballungsraum Thessalonikis unter Einbeziehung der unmittelbar angrenzenden Städte zählt ungefähr 1 Million Einwohner. Die Stadt liegt an den nordwestlichen Ausläufern des 1.201 Meter hohen Chortiatis und grenzt an den Thermaischen Golf. Sie ist eine bedeutende moderne Universitäts-, Messe-, Kultur-, Industrie- und Hafenstadt im Schnittpunkt wichtiger jahrtausendealter nordsüd- und westöstlicher Verkehrswege. Als Schutzpatron der Stadt gilt der Heilige Demetrios, dem auch eine große frühchristliche Basilika geweiht ist. Das Wahrzeichen Thessalonikis ist der von Sinan gebaute Lefkos Pyrgos oder Weißer Turm.

 

2. Tag, Dienstag, 10. Mai 2022
Der Vormittag bringt uns die antiken Sehenswürdigkeiten der Stadt näher, und dazu gehört in erster Linie der Triumphbogen des römischen Kaisers Galerius, auf dessen Reliefs die Siege des Herrschers über die persischen Sassaniden geschildert werden. Dieser hatte um 300 n. Chr. Thessaloniki zu einer der Kaiserresidenzen des Römischen Reichs erhoben und die Stadt mit bedeutenden Bauwerken ausgestattet, u. a. mit dem Kaiserpalast, dem Hippodrom, dem Siegesmonument des Kaisers, der Rotunde und dem Forum sowie einer Agora mit einem Odeion.

330 n. Chr. wurde dann Byzanz zur Hauptstadt des oströmischen Reiches, wodurch Thessalonikis Niedergang begann. Das Archäologische Museum umfasst überwiegend Fundstücke aus Thessaloniki und der Region Makedonien. Zu den bedeutendsten Exponaten gehören die Funde aus antiken Gräbern. Zu den ältesten Funden gehören Artefakte der neolithischen und der frühen und späten Bronzezeit. Zum Kern der Sammlung gehören außerdem Plastiken der Archaik und der römischen Zeit. Zu sehen sind außerdem Teile eines ionischen Tempels aus dem 6. Jahrhundert vor Christus, Teile des Palastes von Galerius, sowie Goldfunde der klassischen und der archaischen Perioden aus Gräbern in Sindos.

Am Nachmittag besuchen wir die Rotunda, den im Jahr 306 nach Christus als Kultbau oder als Mausoleum für den Tetrarchen Galerius errichtete Rundbau, dessen Innenwände ursprünglich mit einer Scheinarchitektur aus Marmor verblendet waren. Er wird von einer 29,80 m hohen, flachen Kuppel aus Ziegelmauerwerk mit einem Durchmesser von 24,50 m bekrönt, bei der es sich zur Zeit der Erbauung um die weltgrößte Ziegelkuppel handelte. Die Dicke der von sechs Fenstern durchbrochenen Wände beträgt 6,30 m. Der Bau wurde wohl im 4. Jahrhundert unter Kaiser Theodosius I. in eine christliche Kirche umgewandelt  und mit Mosaiken ausgeschmückt. Im Jahr 1590 wurde die Rotunde in eine Moschee umgewandelt und ein Minarett angefügt; als Thessaloniki 1912 unter griechische Herrschaft kam, wurde die Rotunde wieder zur Kirche, jedoch schon 1917 zum Makedonischen Museum. Das Minarett blieb als einziges in Thessaloniki erhalten. Die Mosaiken der Rotunde gelten als die ältesten Wandmosaiken des christlichen Osten. Zum Teil sind sie rein ornamental  Die Kuppelmosaiken auf Goldgrund sind in drei Zonen gegliedert und zeigen Märtyrerfiguren in weiten Gewändern vor sitzenden Pfauen und Scheinarchitekturen mit Rankenmotiven.

 

3. Tag, Mittwoch, 11. Mai 2022
Ein weiterer Tag ist den Sehenswürdigkeiten Thessalonikis gewidmet, an welchem wir die Monumente der christlichen Geschichte dieser Stadt kennenlernen. In den ersten beiden Jahrhunderten der byzantinischen Zeit wurde Thessaloniki wiederholt von vordringenden Awaren und Slawen erfolglos belagert. Während der slawischen Eroberung weiter Teile Griechenlands im Frühmittelalter leistete die Stadt erfolgreich Widerstand und blieb ein kaiserlicher Stützpunkt. Anfang des 9. Jahrhunderts entstand das byzantinische Archontat Thessaloniki.

Im 9. Jahrhundert begann eine lange Friedenszeit, in der Thessaloniki Ausgangspunkt der orthodoxen Christianisierung der Slawen durch Kyrillos und Methodios wurde. Thessaloniki war im Byzantinischen Reich in seinen Glanzzeiten zweitwichtigste Stadt neben der Hauptstadt Konstantinopel. Im Jahre 904 erorberten und zerstörten Sarazenen die Stadt nach nur dreitägiger Belagerung. 1185 wurde sie durch sizilianische Normannen erobert und verwüstet. Ab 1204 war Thessaloniki Hauptstadt eines kurzlebigen fränkischen Königreichs unter Bonifatius I., Markgraf von Montferrat. Von 1224 bis 1242 residierten in Thessaloniki die Despoten von Epiros, 1227 ließ sich hier Fürst Theodoros I. Angelos  zum Gegenkaiser krönen. In der Zwischenzeit wurde die Stadt dem Bulgarischen Reich des Zaren Iwan Assen II. einverleibt. 1246 wurde die Stadt wieder dem Byzantinischen Reich eingegliedert.

Für Thessaloniki, die zweite Stadt im Reich, begann eine glanzvolle Epoche, von der auch heute noch zahlreiche Kirchenbauten zeugen. Venezianer und Genuesen bauten in dieser Zeit ihren Einfluss aus, Venedig erhielt sogar ein eigenes Stadtviertel. Thessaloniki fühlte sich als ein Zentrum der Wissenschaft. Von 1387 bis 1391 und ab 1394 beherrschten zwischenzeitlich Türken die Stadt. 1403 wurde Thessaloniki wieder byzantinisch und kam 1423 an Venedig.

Wir beginnen mit der Besichtigung einer der bedeutendsten Kirchen aus der Zeit der Paläologen, der Kirche der 12 Apostel. Anschließend fahren wir zur „Akropolis“, dem höchsten Punkt des alten Thessaloniki. Hier genießen Sie einen traumhaften Blick über die Stadt und den Thermaischen Golf mit dem Hafen. Danach starten wir unseren Rundgang durch die Altstadt. Entlang an der byzantinischen Stadtmauer und durch enge Gassen des alten Viertels bummeln Sie bergab Richtung Stadtmitte vorbei am Vlatadon-Kloster, an den Kirchen Osios David, an der kleinen ehemaligen Klosterkirche Agios Nikolaos und erreichen die Kirche des Heiligen Dimitrios, die zu den ältesten Kirchen Griechenlands gehört.

 

 

4. Tag, Donnerstag, 12. Mai 2022
Heute fahren wir zunächst nach Vergina, wo der Archäologe Manolis Andronikos im Herbst 1977 ein unversehrtes Grab entdeckt hat, in welchem der makedonische König Philipp II., Vater Alexander des Großen, beigesetzt war. Die Asche des Toten lag in ein Tuch gehüllt in einem fast 8 kg schweren Goldschrein, dessen Deckel das Relief eines sechzehnzackigen Sterns ziert. Die eigentliche Attraktion von Vergina ist aber der Tumulus mit den Königsgräbern, der auch das Grab Philipp II. birgt.

Auf der Weiterfahrt Richtung Naoussa besuchen wir ein kleines familiengeführtes Weingut und probieren einige der hervorragenden Weine der Region. Im Anschluss daran geht es weiter nach Pella, der antiken Hauptstadt Makedoniens. Unter Philipp II. und Alexander des Großen erlebte die Stadt ihre Blütezeit. Während der noch heute andauernden Ausgrabungen sind Gebäudeteile der Agora und des Palastes freigelegt worden sowie einige gut erhaltene Mosaike. Besuch der Ausgrabungsstätte und des neuen Museums, in dem die schönsten Fundstücke ausgestellt sind.

 

 

5. Tag, Freitag, 13. Mai 2022
Heute machen wir nochmals einen Ausflug, der uns zunächst nach Amphipolis bringt, eine antike griechische Polis, die durchgehend bis in die Spätantike als städtische Ansiedlung existierte. Die Ausgrabungen dortselbst finden seit 1956 statt. 2012 wurde mit Ausgrabungen auf dem Kasta Hügel begonnen, bei dem die größte bisher in Griechenland entdeckte Grabanlage freigelegt wurde. Die Funde aus der Region sind im Archäologischen Museum in Amphipoli ausgestellt. Amphipolis wurde im Jahr 437 vor Christus von dem atheniesischen Feldherrn Hagnon gegründet und sollte als Stützpunkt für Athen dienen, um die nahe gelegenen Gold- und Silberbergwerke zu kontrollieren. Die Stadt erlangte während des Peleponnesischen Kriegs Bedeutung, unter anderem wegen der Beschaffung von Holz für den Schiffbau und Einnahmen aus den Bergwerken. Im Jahr 356 v. Chr. wurde Amphipolis von Philipp II. von Makedonien erobert und in das makedonische Königreich eingegliedert. Nach der Schlacht bei Pydna floh der letzte makedonische König Perseus nach Amphipolis.

Im Anschluss daran geht es weiter nach Philippi. Diese zuerst von thrakischen Völkern bewohnte Stadt war von mehreren Gebirgen begrenzt und war am leichtesten von Westen her erreichbar. Thrakische Kulte sind durch viele Inschriften und Felsreliefs nachweisbar. Ursprünglich als thrakisches Daton bekannt, erfolgte die Umbenennung durch Philipp II. von Makedonien. 148 v. Chr. wurde Makedonien römische Provinz. Bedeutung erlangte Philippi wegen seiner Lage an der Via Egnatia, die die Römer zwischen 146 und 120 v. Chr. quer durch Thrakien und Makedonien bis an die Adria als Hauptverkehrsachse zwischen Rom und dem Nahen Osten errichteten. Im Oktober/November 42 v. Chr. fand westlich der Stadt die Doppelschlacht bei Philippi zwischen den Caesarmördern Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus auf der einen Seite und den Triumvirn Marcus Antonius und Octavian auf der anderen Seite statt.

Nach der Schlacht gründete Marcus Antonius in Philippi eine römische Kolonie und siedelte Veteranen an, welche die bisherigen Einwohner ergänzten. Um 49/50 n. Chr. gründete der Apostel Paulus mit Silas in Philippi eine christliche Gemeinde. An die Gemeinde in Philippi schrieb Paulus wahrscheinlich von Rom aus, wo er in Gefangenschaft lebte, um 60 n. Chr. den Brief an die Philipper. Die eindrucksvollen römischen Ruinen Philippis liegen in der Nähe der modernen Stadt Kavala. Unter anderem finden sich ein gut erhaltener Mauerring und eine Akropolis, ferner ein in der Ebene gelegenes großes Forum mit einigen Häusern, ein Gymnasion und eine Markthalle.

 

6. Tag, Samstag, 14. Mai 2022
Am Vormittag besuchen wir das Byzantinische Museum, dessen Sammlung Werke aus der Zeit vom 2. bis zum 20. Jahrhundert besitzt. Der größte Teil der Sammlung besteht aus Münzen, Siegeln Skulpturen und Ikonen, die aus Thessaloniki und Makedonien stammen und aus Kirchen, Privathäusern und Friedhöfen. Von hohem künstlerischem Wert sind die Werke der Ikonenmalerei aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Aber auch die seltenen Textilien der frühen byzantinischen Periode oder Grabmalereien und Mosaike sind zu bestaunen.

Um die Mittagszeit Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland.

 

Programmänderungen bleiben aus organisatorischen Gründen vorbehalten.

 

Eingeschlossene Leistungen

  • Unterbringung im Doppelzimmer mit Bad oder Dusche/WC im 5-Sterne-Hotel;
    Einzelzimmer stehen gegen Aufpreis zur Verfügung
  • Halbpension während des gesamten  Aufenthalts
  • Sämtliche sich aus dem Programmverlauf ergebenden Transfers, Stadtrundfahrten und Ausflüge im modernen, klimatisierten Reisebus
  • Alle anfallenden Eintrittsgelder lt. Programmverlauf
  • Wissenschaftliche Führungen und Betreuung während der gesamten Reise durch Herrn Dr. Wilhelm Krammer
  • Reiseliteratur
  • Reisepreissicherung gemäß § 651 k BGB

Nicht eingeschlossen

  • Anreise nach Thessaloniki und zurück
  • Kosten für Getränke und persönliche Ausgaben
  • Trink- und Bedienungsgelder

 

Reisetermine: 09.05. – 14.05.2022
Mindestteilnehmerzahl: 12 Personen
Reisepreis pro Person: € 2.300
Einzelzimmerzuschlag: €    480

 

Hinweis: Flüge buchen wir Ihnen selbstverständlich auf Anfrage gerne hinzu!

 

 

Ihre Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um Ihre Reiseplanung:
Frau Renate Kunz
Telefon-Direktwahl: 06431-9561-15
E-Mail: rkunz@courtial-reisen.de